Montessori Oberschule Potsdam

Sechse Jahre, von 2017 bis 2023 bot ich eine regelmäßige Gartenzeit für die ersten bis sechsten Klassen der Montessori Oberschule Potsdam an. Ab dem Schuljahr 2023/24 gärternt nun Anni Trieloff mit den Schüler*Innen und führt durch dieses Angebot.

Im Schulgarten bauen wir Obst und Gemüse an. Dabei kommen alte, schon fast vergessene Gemüsesorten, genauso wie mitgebrachte „Hosentaschensaat“  der Kinder in die Töpfe! So wachsen und gedeihen große, farbenfrohe Bauerngartenblumen, heimische (Bei-)Kräuter, feine zarte Wildblumen auf dem Schulhof und im Schulgarten. Aber auch dicke Kastanien, Eicheln oder „Ahornnasen“ vom Wegesrand werden von den Kindern gehegt und bilden den Grundstock für die eigene „Baumschule“. Wir probieren aus, entdecken, beobachten und staunen.

Unser Tun richtet sich nach der Jahreszeit: Beete anlegen, Kompost sieben, einsäen, pflanzen, gießen, graben, jäten, schneiden, sägen,….

Auch für künstlerische Tätigkeiten gibt es Raum: Pflanzen zeichnen, Mandalas mit Naturmaterialien legen, ….

War die Pflege und Fürsorge in den Sommerferien ausreichend, können wir im Spätsommer aus dem frisch geernteten Gemüse in der Schulküche ein leckeres Essen zubereiten. Oft werden die kleinen Früchte aber schon direkt vom Strauch oder Baum genascht: eigene Johannis- und Stachelbeeren, Erdbeeren, Kirschen, Himbeeren sind lecker! Und manchmal kommen auch Pflanzen in die Pfanne, die neben den eigentlichen Gemüsebeeten wachsen: z.B. Brennnessel für Suppe oder Chips.

Neben dem Anbau von Obst und Gemüse, gucken wir auch über den (gefüllten) Gartentellerrand. Die Kinder lernen nebenbei die verschiedensten Pflanzen (z.B. Bäume und Sträucher) auf dem Schulgelände kennen. Auch wilden und unscheinbaren Garten„Un“kräutern schenken wir unsere Aufmerksamkeit. Manchmal kann man sie sogar essen. Es findet sich Zeit für Entdeckungen aller Art: zum Beispiel, dass der Kompost warm ist, Stecklinge plötzlich austreiben oder alte Heilpflanzen, (z.B. Spitzwegerich) und deren Wirkung. Wir tauchen ein, gehen nach, finden Zusammenhänge heraus, beobachten Pflanzen und Tiere. Wir kommen ins Tun, erkunden mit all unseren Sinnen und „erden“ uns.

Warum verlieren die Bäume im Herbst ihre Blätter? Kann man mit Blüten färben? Kneift der Ohrenkneifer tatsächlich? Warum schäumen im Herbst die Pfützen?

Kommen Schüler*innen mit Wünschen, besonderen Interessen oder Fragen, gibt es immer Zeit, dem nachzugehen oder die Ideen aufzugreifen. Manchmal entwickeln sich daraus kleine Projekte:

Seifenkraut

Kränze / Weihnachtsschmuck in der Adventszeit

Vogelfutter

Vogelfutter

Färben / Pflanzendruck

… oder größere Vorhaben, wie zum Beispiel das Schildkrötengehege, ein neuer Dorfplatz und ein Insektenhotel.

Schildkrötengehege

Dorfplatz neu eingerichtet und verschönert (mit selbstgebauten Hochbeeten, Steinmauern, Palettenmöbeln, etc.)

Rundum wird der wilde und lebendige Schulhof und Garten das ganze Jahr hinweg erlebt, entdeckt, gepflegt und gestaltet.

Copyright Fotos: Franziska Hoehl

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